Planung einer Photovoltaikanlage

Bei der Planung von Anfang an sind wir gerne behilflich,

hier einige Angaben und Dokumente:

Kurz: Grösse, Art, Abklärung Förderung, Baugesuch, Anmeldungen (E-Werk, ESTI, KEV), Installation, Abnahme

Ort der Anlage:
Zu beachten sind Ausrichtung, Verschattung, Grösse (Kosten/Fläche/Ertrag).
Baugenehmigungen sind meist nicht mher nötig. Sie können bei Ihrer Gemeinde nachfragen.

Wer montiert? Eigenmontage oder Installateur. (Wir stehen Ihnen bei Eigenmontage gerne beratend zur Seite. Mithilfe ist auch möglich.) Ein gewisses Fachwissen ist unbedingt erforderlich, die Anlage soll ja 20-30 Jahre oder gar länger halten und das Dach dicht bleiben)
Finanzielle Fördermöglichkeiten in den Kantonen, sowie Adressen:

Hier hat der Beobachter eine Abfrage nach Postleitzahl mit den Links zu Förderbeiträgen für alle Energieprogramme: www.energiefranken.ch

Anmeldung KEV (Anmeldung zur Kostendeckenden Einspeisevergütung) bei Swissgrid:
Infos von Swissgrid, sowie vom Bundesamt für Energie (BFE)
Antrag auf Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV)

ESTI: Photovoltaikanlage ab 30KW bei einphasiger Einspeisung bzw. ab 30 KVA (hier 30KW)
bei dreiphasiger Einspeisung ist die Anmeldung beim Eidgenössischen Starkstrominstpektorat (ESTI) nötig.

Technisch: Module – Kabel – DC-Schalter (wenn nötig) – DC-Sicherung – Wechselrichter – AC-Sicherung – AC-Schalter – Hausanschlusskasten – Zähler

Wann und wie ist Ost/West Montage möglich?

Folgende Faktoren sind zu berücksichtigen:

  •  Anlagengrösse
  •  Die Verbrauchskurve
  • Reihen oder Parallelschaltung der Module?
  • a V: Die min./max. zulässige Spannung des Wechselrichters
  • b A: Der max. Strom des Wechselrichters
  • Einsatz von Moduloptimizern
  • Abregelung auf 600W

Anlagengröße
Wer einen im Verhältnis zur Anlage geringen Verbrauch hat, der wird durch eine andere Ausrichtung nicht viel gewinnen, da durch die grosse Anlage fast immer mehr erzeugt wird, als verbraucht.

Die Verbrauchs Kurve
Erzeugung und Verbrauch müssen wenn möglich aufeinander abgestimmt werden.
Typisch: Mittags produziert die Anlage am meisten und es ist keiner daheim.
Deshalb ist es meist, aber längst nicht immer, sinnvoll morgens und abends mehr zu erzeugen und am Mittag weniger.

Reihen oder Parallelschaltung der Module?
Nicht immer kann man frei zwischen Reihen- und Parallelschaltung der Module wählen.
Reihenschaltung ist bei unterschiedlicher Ausrichtung nur durch den Einsatz von Optimizern möglich.

a V: Die min./max. zulässige Spannung des Wechselrichters
Die min. und max. Spannung des Wechselrichters muss eingehalten werden. Und das auch bei -10 °C und bei einer Teilabschaltung der Module durch die Bypassdioden bei Verschattung.

3b A: Der max. Strom des Wechselrichters
Bei der Parallelschaltung addiert sich der Strom (A). Der Wechselrichter muss für diesen erhöhten Strom zugelassen sein. Kleinere Wechselrichter sind fast nie für eine Parallelschaltung mit einer Verdopplung des Stroms ausgelegt.
Achtung: Auch bei flacheren O/W Montagen sind wir bei Sonne von oben nicht weit weg von einer Verdopplung des Stroms. Die meisten kleineren Wechselrichter sind aber nur für 110% max. 120% Überlast ausgelegt.

Bei Ost/West-Montage UND einem Winkel grösser 90 Grad (rechter Winkel), bis zu Ost und West Fassaden kann die Sonne zu keinem Zeitpunkt beide Module fast optimal beleuchten (wie bei den üblichen 10-15 Grad Ost/West-Aufständerungen auf Flachdächern, die nur ca. 15% Verlusst haben). Also kann sich der Strom auch nicht verdoppeln. Aber Vorsicht …

Einsatz von Moduloptimizern

Ein Optimizer passt den Strom aller oder einzelner Module an, so dass schlechtere oder verschattete Module, die anderen Module nicht „abregeln“.
* Bei Garantiefällen: Eine Inselanlage kann Fehler am Solarmodul, an der Verkabelung, an den Schaltern, am Laderegler, am Wechselrichter und am Akku haben. Etwa 25% der reklamierten Geräte haben keinen Fehler. Deshalb bitten wir um eine genaue Beschreibung was wann nicht funktioniert, und wann der Fehler aufgetreten ist. Und bitte kontrollieren Sie die ob Plus und Minus richtig angeschlossen sind, sowie ob die Sicherung im Gerät noch OK ist.
Bitte folgende Messungen durchführen:

  • Spannung am  Solarmodule MIT und OHNE (Modul alleine) Laderegler.
  • Strom MIT und OHNE (Modul alleine) Laderegler.
  • Spannung Akku MIT und OHNE (Akku alleine) Laderegler.
  • Test Verbraucher OHNE Laderegler (direkt an Akku anschliessen).
  • funktioniert die Anlage wenn Sie die Solarmodule UND die Verbraucher direkt mit dem Akku verbinden? (kurze Zeit unter Überwachung ohne Gefahr möglich.)

Mindestspannung des Wechselrichters beachten!

Es ist die Mindestspannung (nicht die Startspannung!) des Wechselrichters zu beachten.

Beispiel: Die Solax Air Serie startet bei 120V, der MPPT Regler geht danach aber bis auf 100V herunter. 4 Module mit einer Leerlaufspannung (Uoc) von um die 40V reichen gut um zu starten.
Im MPPT-Betrieb (MPP-Spannung (Umpp)) mit ca. 33V sind es nur noch 132, aber das Gerät regelt die Spannung natürlich nicht unter 100V herunter und schaltet ab…

Wenn nun aber 2 Module im Schatten sind (stark O/W geneigt), schalten ohne Optimizer die Bypassdioden das Modul ab und die 100V werden unterschritten…

Mit Optimizer passiert folgendes: Die Bypassdioden schalten nicht, aber der Optimizer regelt die V so weit herunter, bis der Strom so hoch ist, wie der der restlichen Module. Das sind im Schatten nur noch. ca. 10% der Spannung, also 3.3V… Da wird dann mit 2*33V + 2*3.3V nur noch um die 72V erreicht. Das ist zu wenig…

Vereinfacht gesagt: Bei O/W in Serie mit Optimizer müssen die Hälfte der Module die Mindestspannung zur Verfügung stellen.

Und da sich bei O/W beide Seiten im Wechsel im Schatten befinden, brauchen auch alle Module einen Optimizer.

Abregelung auf 600W

Erst wenn die bisher genannten vor allem technischen Kriterien geklärt bzw. eingehalten sind, stellt sich die Frage ob O/W bei auf 600W angeregelten Anlagen Sinn macht.
Grundsätzlich ja, denn bei solch kleinen Anlagen kann die Eigenvebrauchsquote sich je nach Zeit der Produktion deutlich unterscheiden.

Bei diesen Anlagen bekommt man in aller Regel keine Vergütung und verschenkt den Strom an das Elektrizitätswerk und natürlich an die Umwelt.

Da die Anlage die mögliche Spitzenleistung der Module gar nicht erst erzeugt, ist die O/W auch kein Verlusst.
Andererseits liegt ein grosser Vorteil solcher abgeregelter steckerfertigen Anlagen im höheren Ertrag bei wenig Sonne und genau da spielt die Ausrichtung kaum eine Rolle.